Queer Panorama: Hello My Dear

Dokumentarfilm | 2021 | Türkei | 58’ | Sprache: Türkisch | Untertitel: Englisch
Regie: Ulaş Tosun
Originaltitel: Merhaba Canım

Einst gefeiert, dann verpönt - auf den Spuren eines vergessenen Künstlers

Das Gedicht “Hello My Dear” des Lyrikers und Songwriters Arkadaş Z. Özger löste 1970, als es veröffentlicht wurde, heftige Kontroversen aus. Der gefeierte, von revolutionärem Eifer erfüllte Dichter  gab darin einen Hinweis auf seine Homosexualität. Drei Jahre nach der Veröffentlichung starb der damals 25-jährige. Der Dokumentarfilm, der nun 50 Jahre später entstand, folgt den Lebensstationen Arkadas Z. Özgers (1948 – 1973) und ist gleichzeitig ein Dokument der damaligen Zeit. Freunde und Wegbegleiter, “am Leben gebliebene” über 70-jährige Alt-68er kommen zu Wort und lassen die Ereignisse und Haltungen, die zum Vergessen des Künstlers führten, lebendig werden.

Ulaş Tosun, dessen Film bei den 33. Türkischen Filmtagen seine Deutschlandpremiere feiert, zeichnet das Porträt eines jungen Mannes, der seine eigene Revolution wagte, aber den gesellschaftlichen Umbruch, von dem er träumte, nicht erlebte.

Über den Regisseur

Ulaş Tosun studierte an der Istanbul Universität Anthropologie. Er arbeitete für verschiedenste Presseorgane, unter anderem für Nokta, Hürriyet, Referans, Agos und Radikal als Fotojournalist, Reporter und Redakteur. Er studierte Spanisch an der Universität von Havanna. Als Koordinator und Trainer arbeitete er in vier Projekten namens „A Neighborhood Memory“, „Life Is Not What You Know“, „Factory Girl“ und „Istanbul’s Women’s Colors“, die darauf abzielen, dass benachteiligte Gruppen ihr eigenes Leben durch Fotografie erzählen. Diese Studien wurden unter dem Namen „Other Istanbul“ veröffentlicht. Seine erste Einzelausstellung „Permanently Temporary“, die den Alltag syrischer Kriegsopfer beschreibt, die nach Istanbul geflüchtet sind, wurde 2016 im Österreichischen Konsulat in Istanbul eröffnet. Er setzt seine Unternehmensfotografie an der Kadir Has University fort. HELLO MY DEAR ist nach AFGANISTANBUL der zweite Dokumentarfilm, bei dem er Regie führte.

Filmographie:

  • Hello My Dear (2021)
  • Afghanistanbul (2018)

Festivals und Preise:

  • Safranbolu Golden Saffron IDFF, Professionelle Kategorie (2021)
    Bester Film
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